Peloponnes 2009 - Streckenbeschreibung

1. Tag, Anreise nach Roßhaupten, 420 km

Wie bei allen bisherigen Fahrten Richtung Alpen üblich und vermutlich auch obligatorisch, geht es über Landstraßen zunächst durch den Odenwald, dann entlang der Jagst und Kocher, die Donau bei Lauingen/Dillingen querend immer Richtung Süden ins Allgäu. Etappenziel ist der Gasthof Adler in Sameister bei Roßhaupten.

Die Fahrt bietet zwar keine besonderen Higlights, ist jedoch eine schöne Alternative zur langweiligen Anfahrt über Autobahnen und Schnellstraßen. Sehenswert ist die Stadt Waldenburg im Hohenloher Land mit dem gleichnahmigen Schloß, sowie die Stadt Lauingen an der Donau mit ihrem mittelalterlichen Stadtkern. Und natürlich die Ankunft im Allgäu mit den Allgäuer Alpen im Hintergrund, als Vorgeschmack auf die kommenden zwei Tage durch die Alpen.

Strecke 1. Tag:


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2. - 4. Tag, durch die Alpen nach Venedig, 760 km

2. Tag: Roßhaupten - Piesendorf
Von Roßhaupten am Foggensee geht es über Füssen und Reutthe/Tirol, hoch zum Plansee. Von hier aus über den Ammersattel zurück nach Deutschland. Über Wallgau ins Isartal (Mautstraße), vorbei am Sylveneistausee und Achensee, das Inntal querend nach Zell am Ziller im Zillertal. Von dort weiter in Richtung Zell am See über den Gerlos (Mautstraße) bis nach Piesendorf, dem Etappenziel des 1. Tages durch die Alpen. Der Großklockner liegt in greifbarer Nähe.

3. Tag: Piesendorf - Soca-Tal (Slowenien)
Über die Großklockner Hochalpenstraße (Mautstraße) wird der Alpenkammin in Nord-Süd-Richtung überquert. Weiter über das untere Gailtal zum Wuzenpaß. Der Paß ist kurz, aber heftig. Eigentlich besteht die Auffahrt auf der Österreichischen Seite nur aus einer kerzengeraden Steigung, die es allerdings in sich hat (18 % Steigung). Auf der Paßhöhe ist die Grenze nach Slowenien. Es folgt eine idyllische Talabfahrt nach Kranska Gora. Von hier folgen wir der Straße Richtung Kobarid, die uns über etliche mit Kopfstein gepflasterte Kehren hinauf zum Vrsic und über noch mehr Kehren (diesmal allerdings asphaltiert) hinunter ins Soca-Tal im Triglav Nationalpark in den Julischen Alpen führt. Dort finden wir in der Nähe von Trenta eine Privatunterkunft für die Nacht.

4. Tag: Soca-Tal - Grenzkammstraße - Fährhafen Venedig
Über das idyllisch gelegene und ruhige Soca-Tal geht es zur nächst größeren Stadt Kobarid. Kurz hinter Kobarid biegen wir bei Idrsko rechts ab, in Richtung Livek zur Grenzkammstraße (siehe z. B. Bericht von Michael Panitzki auf www.gs-enduro.de) am Kolovrat. Dabei handelt es sich um eine ehemalige Militärstraße aus dem 1. Weltkrieg, die größtenteils entlang der Grenze zu Italien verläuft. Die Strecke wird kaum befahren und führt teilweise über Schotterwege, von denen wir allerdings nur den oberen Teil von ca. 6 km hinter Livek gefahren sind. Die zweite, vermutlich interessantere Strecke danach, haben wir leider verpaßt, da wir uns erst einmal wieder selbst sammeln mußten. Nach einem Photohalt, von dem ich leider nichts mitbekommen hatte, war ich plötzlich ganz allein auf weiter Flur. Ohne geeignete Karte (für diesen Abschnitt hatte ich keine mitgenommen), nahezu ohne Handy-Empfang und keiner blassen Ahnung in welcher Richtung wir suchen sollten, standen wir nun da. Ich hier und der Rest halt dort. Irgendwie hat es dann doch mit dem Handy geklappt und gefunden hatten wir uns dann auch.

Die Gesamtlänge der Strecke beträgt ca. 60 km. Ziel ist die Stadt Nova Gorica im südlichen Teil Sloweniens. In Nova Gorica wechseln wir das Land und über italienische Nationalstraßen geht es nun ca. 120 km bis zum Fährhafen in Venedig.

Die Fahrt auf italienischer Seite ist langweilig, mit vielen Ortsdurchfahrten und noch mehr Geschwindigkeitsbegrenzungen. Im Nachhinein betrachtet wäre ausnahmsweise einmal die Nutzung der Autobahn die bessere Lösung gewesen. Viel verpaßt hätten wir dabei nicht.

Strecke 2. - 4. Tag:


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7. Tag, Patras - Hotel Dimitsana, 180 km

Am 5. und 6. Reisetag wurde gefahren, mit Anek Lines von Venedig nach Patras. Unser Schiff ist die Lefka Ori. Abfahrt 16.06.2009, 20:00 Uhr in Venedig, Ankunft in Patras am 18.06.2009 um 6:00 Uhr. Die Fahrt war recht angenehm, auch wenn die Fähre nicht unbedingt den Luxus bietet, den wir ursprünglicht erwartet hatten. Dafür hatten wir mit relativ preisgünstigen ca. 140 Euro/Person eine 3er Innenkabine, was sich in Anbetracht der zwei Nächte die wir auf dem Schiff verbringen durften, im Nachhinein als richtige Entscheidung herausstellte.

Das Verladen in Venedig lief teilweise etwas chaotisch ab. Das lag aber wohl eher daran, daß wir mit dem ganzen Prozedere bisher nicht so recht vertraut waren und der uns zugewiesene Platz für die Motorräder eher für Fahrräder als für drei GS mit Koffern und Gepäck gedacht war. Aber mit etwas schieben und drücken haben wir es dann doch hinbekommen. Die Motorräder standen und wir konnten an Deck gehen. Das ungute Gefühl die Motorräder später nicht mehr in dem Zustand wieder zu finden wie wir sie verlassen hatten blieb allerdings zurück. Unnötigerweise, wie wir später beim Entladen in Patras festellen konnten.

Ja das Entladen! Morgens um 6:00 Uhr in Patras bei gefühlten 50 grad C auf dem Fahrzeugdeck.
Brummenden LKW, umherirrende Menschen und keiner blassen Ahnung wie es jetzt weitergehen soll. Ein Mannemer (ein PKW-Reisender aus Mannheim) mit ziemlich großer Klappe, der diese Tour wohl schon mehrmals gemacht hatte half uns weiter, just zu dem Zeitpunkt als überhaupz nichts mehr lief: " Alla, doo dorsch" und "große Enduros fohrn awer ned fohrn kenne", letzteres als ich an einer engen Stelle zwischen zwei Pfeilern durchfahren wollte und ich über den seltsamen Hügel am Boden irritiert war. Es war eine zusammengelegte Stahlkette über die ich drüber mußte. Grundsätzlich kein Problem, aber man kann ja vorher auch mal schauen über was man da so fährt. Wie auch immer, dank seiner Hilfe (man könnte auch von einem etwas größer geratenem Mund sprechen), haben wir es geschaftt noch vor allen PKW uns mit den LKW rauszumogeln. Zum Glück, denn länger hätten wir es wohl drinnen auch nicht mehr ausgehalten.

Von Patras aus folgen wir zunächst der Nationalstraße Patras-Tripolis ein kurzes Stück in südlicher Richtung. Nach ca. 5 km fahren wir auf einer kurvenreichen und gebirgigen Nebenstraße in Richtung Kalavryta, von wo es anschließend auf Nebenstraßen und -sträßchen südwärts in Richtung Dimitsana geht.

Strecke 7. Tag:


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8. Tag, Hotel-Westküste-Olympia, 210 km

Die Tour führt über Stemnitsa, Karitena und Adritsena und über eine anschließende Nebenstraße an die Westküste. Von ca. 1000 m bei Dimitsana auf Höhe NN 0 bei Agiannakis. Oder: von ca. 29 Grad C im Gebirge auf ca. 37 Grad C an der Küste um die Mittagszeit.

Anschließend folgt die Route der Küstenstraße Richtung Norden. Vor Pyrgos zweigt die Strecke rechts ab in Richtung Olympia. Von Olympias aus geht es auf der kurvenreichen Nationalstraße Pyrgos-Tripolis zurück nach Dimnitsana.

Strecke 8. Tag:


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9. Tag, Rund um die Lousios-Schlucht, 150 km

Auf Straßen der unteren Kategorie folgen wir verschlungenen Pfaden in und durch die Lousios-Schlucht. Das Straßenende in Kakoureika zwingt uns zu einem Umweg zunächst in nordwestlicher Richtung und dann Richtung Süden nach Adritsena. Es folgt ein Abstecher zum Apollon-Tempel bei Bassae.

Zurück über Adretsina der Nationalstraße ostwärts Richtung Megalopoli folgend, erreichen wir Karitena, von wo es Richtung Norden zurück in die Lousios-Schlucht geht. Ab Atsicholos, vorbei am Abzweig zum Kloster Aghiou Ioannou Prodromou, erfolgt der über unzählige Kehren fahrerisch einmalige Aufstieg zur Straße nach Dimitsana.

Strecke 9. Tag:


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Peleponnes 2009